Jeanine Meerapfel spricht im Interview über Zugehörigkeit und die Schwierigkeit, ohne sie zu leben, über ihre Liebe und ihre Kritik an den 68ern. Meerapfel sagt: „Heute sehen wir eine Zurücknahme der Scham, eine Zurücknahme der Erinnerung.“ Sie spricht über Wunden, die nicht heilen, den 7. Oktober und die immer größer werdende Trauer.
Meerapfel betont die Verantwortung, sich mit Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen. Sie kritisiert das schwindende Bewusstsein für historische Schuld und betont die Gefahr des Vergessens. Zudem reflektiert sie über die Rolle der Akademie der Künste als Ort der Debatte und künstlerischen Auseinandersetzung. Sie sieht die Akademie als wichtigen Raum für kritischen Diskurs.
Jeanine Meerapfel ist eine argentinisch-deutsche Filmemacherin, Drehbuchautorin und Präsidentin der Akademie der Künste. In ihren Werken setzt sie sich mit Erinnerung, Migration, Identität und politischer Heimatlosigkeit auseinander. Ihre Filme, darunter Malou und Der deutsche Freund, reflektieren persönliche und kollektive Traumata. Ihr Schaffen verbindet dokumentarische und fiktionale Elemente, um komplexe historische und emotionale Prozesse erfahrbar zu machen.