Mirjam Zadoff spricht über den aktuellen Rechtsruck in der Gesellschaft und warnt vor der zunehmenden Polarisierung in politischen und kulturellen Debatten über Erinnerung und Antisemitismus. Wenn Demokratien kippen und in Diktaturen übergehen, spielt Antisemitismus eine zentrale Rolle. Zadoff betont, dass die Auseinandersetzung mit diesen Themen essenziell für die politische Bildung ist und plädiert für mehr Dialog und Austausch, um gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden und demokratische Werte zu stärken.
Mirjam Zadoff ist Historikerin und seit 2018 Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München. Zuvor lehrte sie jüdische Geschichte an der Indiana University Bloomington. Neben der zeitgenössischen Kunst spielen Partizipation und Digitalisierung eine zentrale Rolle für die Arbeit des NS-Dokumentationszentrums. Die Münchner Institution versteht sie als Ort der Diskussion über die deutsche Vergangenheit und deren Relevanz für die Gegenwart und Zukunft Europas. Zadoff engagiert sich für eine kritische Erinnerungskultur und setzt sich aktiv mit Antisemitismus und Rechtsextremismus auseinander.