Ronya Othmann kritisiert die Verharmlosung und Leugnung sexualisierter Gewalt am 7. Oktober. Sie beklagt, wie bestimmte Narrative gezielt verbreitet werden, um die Taten der Hamas zu relativieren. Othmann wurde aufgrund ihrer Kritik an Antisemitismus und islamistischem Extremismus Ziel einer Hasskampagne, die sie als „islamfeindlich“ und „zionistisch“ diffamierte. Zudem thematisiert sie die anhaltende Verfolgung von Jesid*innen, insbesondere die Entführung jesidischer Frauen und Kinder durch den IS, deren Schicksal bis heute ungewiss ist.
Ronya Othmann ist Autorin und Journalistin. Sie studierte am Schweizer Literaturinstitut in Biel sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihre Werke beschäftigen sich intensiv mit Themen wie Migration, Identität, Gewalt und Erinnerung. Dabei setzt sie sich besonders mit der Geschichte und Verfolgung der Jesid*innen auseinander. Ihr Debütroman "Die Sommer" (2020) erzählt vom Aufwachsen einer jesidisch-kurdisch-deutschen Protagonistin. 2021 erschien ihr Gedichtband "die verbrechen". Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2019. Seit 2021 schreibt sie die Kolumne "Import Export" in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.