Der 7. Oktober und seine Bilder rufen Erinnerungen an die Shoah auf. Der Filmhistoriker Tobias Ebbrecht-Hartmann analysiert die Bildästhetik von Tätermaterial und fragt, wie mit ideologisch geprägten Bildern umzugehen ist. Er betont die emotionale Wirkung solcher Aufnahmen und deren Einfluss auf die Wahrnehmung historischer und aktueller Ereignisse. Besonders problematisch sei, dass sich auch die heutige kulturelle Debatte kaum vom „Drehbuch der Hamas“ emanzipieren könne. Dies verdeutlicht, wie visuelle Inszenierungen die öffentliche Wahrnehmung prägen und welche Herausforderungen sie für die mediale und historische Aufarbeitung mit sich bringen.
Tobias Ebbrecht-Hartmann lehrt an der Hebräischen Universität Jerusalem visuelle Kultur, Film- und Medienwissenschaft sowie Erinnerungskulturgeschichte. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der filmischen Darstellung historischer Traumata, insbesondere der Shoah, und dem Umgang mit Täterbildern. Er analysiert, wie visuelle Medien Erinnerung prägen und gesellschaftliche Debatten beeinflussen. Ebbrecht-Hartmann untersucht zudem die ideologische Inszenierung von Gewalt und deren Wirkung auf kollektives Gedächtnis und aktuelle Diskurse.
Produziert Im Auftrag von Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, 2024