Yael Reuveny spricht über ihre Erfahrungen als Israelin in Deutschland und darüber, wie sich der Orts- und Perspektivwechsel auf ihre filmische Arbeit auswirkt. Sie reflektiert die tiefgehenden Auswirkungen des 7. Oktober auf Israel, die jüdische Diaspora und die globale Wahrnehmung des Nahostkonflikts. Dabei kritisiert sie, dass in westlichen Diskursen oft wenig über die tatsächliche Situation in Israel und Palästina gesprochen wird. Zudem thematisiert sie die unterschiedliche Wahrnehmung von Geschichte und Konflikten in der Gegenwart und betont die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung, die zwischen Antizionismus und Antisemitismus unterscheidet.
Yael Reuveny ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie absolvierte 2005 ihr Studium an der Sam Spiegel Film & Television School in Jerusalem und lebt seitdem in Berlin. Ihr erster Dokumentarfilm, "Erzählungen vom Verlorenen" (2009), wurde international ausgezeichnet. Mit "Schnee von gestern" (2013) und "Kinder der Hoffnung" (2021) folgten weitere erfolgreiche Dokumentarfilme. Neben ihrer Filmarbeit realisierte sie Videoinstallationen für Museen, darunter das Jüdische Museum Berlin.