Düzen Tekkal thematisiert in ihrem Vortrag den Völkermord an den Jesiden im Jahr 2014 und reflektiert ihre Rolle als Chronistin dieses Ereignisses. Sie betont die fehlende internationale Aufmerksamkeit für das Leid ihrer Religionsgemeinschaft und stellt Parallelen zu aktuellen Formen von Gewalt und Antisemitismus her, insbesondere im Kontext der Hamas-Angriffe vom 7. Oktober. Tekkal thematisiert die Mechanismen der Entmenschlichung, die sowohl beim Genozid an den Jesiden als auch in antisemitischen Diskursen wirksam sind. Sie kritisiert die selektive Empathie in der öffentlichen Debatte und weist auf die Gefahr extremistischer Narrative hin, die zunehmend Deutungshoheit erlangen. Zudem beleuchtet sie die Konsequenzen ihrer politischen und menschenrechtlichen Arbeit, darunter Bedrohungen und gesellschaftliche Ausgrenzung. Abschließend plädiert sie für eine konsequente Haltung gegen Extremismus, Antisemitismus und Rassismus sowie für eine wehrhafte Demokratie und die Verteidigung universeller Menschenrechte.
Düzen Tekkal ist eine deutsche Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Menschenrechtsaktivistin. Sie setzt sich für die Aufarbeitung des Völkermords an den Jesid*innen und den Schutz von Menschenrechten ein. Als Gründerin der Organisation HAWAR.help engagiert sie sich gegen religiösen Extremismus, Antisemitismus und Rassismus. Tekkal dokumentierte die Verbrechen des IS im Irak und thematisiert in ihrer Arbeit die Gefahren der Entmenschlichung sowie die Notwendigkeit einer wehrhaften Demokratie.