Im Land meiner Eltern
Dokumentarfilm
1981
88 min

©Jeanine Meerapfel
„Wenn es Hitler nicht gegeben hätte, wäre ich ein deutsch-jüdisches Kind geworden, mehr deutsch als jüdisch, geboren in einem kleinen süddeutschen Dorf. Aber ich bin in Argentinien geboren, meine Muttersprache ist Spanisch. 1960 kam ich nach Deutschland.“
Dies ist Jeanine Meerapfels Ausgangssituation, von der aus sie ihre Suche nach möglichen Wurzeln ihrer eigenen jüdischen Identität beginnt, eine Suche, die immer wieder konfrontiert wird mit der deutschen Realität, die sie vorfindet. So spürt sie über subjektive und objektive Gegebenheiten hinaus der Frage nach, was es bedeutet, heute als Jude in Deutschland zu leben.
Geboren wurde Meerapfel 1943 in Argentinien, wohin ihre Eltern vor dem Faschismus in Europa geflohen waren. Seit 1964 lebt sie in der Bundesrepublik. 1981, zwei Jahre nach Ausstrahlung der TV-Serie Holocaust, befragte sie Jüdinnen und Juden ihrer Generation in Westberlin zu ihrer jüdischen Identität – unter ihnen der Theatermacher Luc Bondy, die Malerin Sarah Haffner und die „Kinolegende“ Eva Ebner. In ihren Küchen, Wohnzimmern und Werkstätten, bei Familienfesten und beruflicher Tätigkeit sprechen sie über ihre Heimatgefühle und Ängste, über die mangelnde Bewältigung der nationalsozialistischen Verbrechen und über Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in der Gegenwart.
Buch und Regie: Jeanine Meerapfel
Darsteller: Anna Levine, Luc Bondy, Meier Breslav, Eva Ebner, Sarah Haffner, Jakob Lichtmann
Kamera: Peter Schäfer
Ton: Hans Schmitz
Schnitt: Heidi Murero
Musik: Jakob Lichtmann
Produktion: Westdeutscher Rundfunk
Informationen zum Film: https://www.meerapfel.de/filme/im-land-meiner-eltern/