Saba-Nur Cheema betont in ihrer Analyse, dass antisemitische Bilder und Vorurteile nicht ausschließlich im Elternhaus weitergegeben werden, sondern stark durch das soziale Umfeld und gesellschaftliche Narrative geprägt sind. Sie kritisiert die zunehmende Polarisierung in der Antisemitismus-Debatte, die häufig in ein Lagerdenken mündet und durch Social Media weiter verstärkt wird. Zudem hebt sie hervor, dass Antisemitismus tief in kulturellen und gesellschaftlichen Strukturen verankert ist und oft unbewusst reproduziert wird. Eine effektive Auseinandersetzung mit diesem Problem müsse daher über Definitionsdebatten hinausgehen und die strukturellen Mechanismen hinter antisemitischen Denkmustern hinterfragen.
Saba-Nur Cheema ist Politologin, Publizistin & Antirassismus-Trainerin. Sie spricht über ihre Forschung zu „Antisemitismus in pädagogischen Kontexten“ in der sie Differenzkonstruktionen in der mittleren und früheren Kindheit untersucht hat. Als Publizistin beteiligt sie sich immer wieder an den öffentlichen Debatten um Rassismus und Antisemitismus, steht für Dialog ein und initiiert öffentliche Debattenräume.